Was ist Chiropraktik?
Chiropraktik ist ein ganzheitliches Behandlungssystem, in dessen Mittelpunkt die Kommunikation zwischen Körper und Nervensystem steht. Das Nervensystem ist in allen Funktionen des Körpers direkt oder indirekt involviert. Damit diese Funktionen physiologisch also auf eine normale, gesunde Art und Weise ablaufen können, ist eine störungsfreie Kommunikation notwendig. Gibt es dabei jedoch Störungen, können diese eine Vielzahl verschiedener Symptome verursachen oder verstärken.
In der Chiropraktik wird der Begriff „vertebraler Subluxationskomplex“, oder manchmal auch einfach nur „Subluxation“ genutzt. In diesem Zusammenhang ist damit jedoch nicht die aus der Orthopädie gängige Bedeutung „unvollständig ausgerenkt“ gemeint. Stattdessen ist damit jede Art von funktioneller Veränderung des Körpers gemeint, die negative Auswirkungen auf die Kommunikation von Körper und Nervensystem hat. Das können beispielsweise blockierte Gelenke oder nicht korrekt arbeitende Muskulatur sein. Das Aufspüren und Korrigieren dieser vertebralen Subluxationskomplexe wird als „justieren“ bezeichnet und bildet den Kern der chiropraktischen Arbeit.
Dabei werden durch häufig rasche, zielgerichtete Bewegungen das Gleiten der Gelenkflächen und ihre Funktion wieder hergestellt, Reflexe ausgelöst, um Nervenimpulse vom peripheren zum zentralen Nervensystem zu leiten, oder Verwachsungen in Geweben, die Gelenke blockieren, gelöst.
Selbst bei häufiger Anwendung leiern Gelenke, Bänder und Sehnen nicht aus, weil die Gelenke immer aus einer Fehlstellung in die natürliche Normalstellung zurückgebracht werden, nie jedoch umgekehrt.
Wird dabei etwas eingerenkt?
Bei der chiropraktischen Arbeit wird grundsätzlich nichts eingerenkt. Das wirkliche Einrenken von ausgerenkten (= luxierten) Gelenken, wie man es beispielsweise von Schultergelenken kennt, fällt nicht in die Tätigkeit des Chiropraktikers und sollte in entsprechend gut ausgerüsteten medizinischen Einrichtungen wie beispielsweise einem Krankenhaus durchgeführt werden.
In der Alltagssprache wird der Begriff Einrenken auch für das Lösen von blockierten Gelenken genutzt, was genau genommen nicht richtig ist. Bei einem luxierten Gelenk haben die Gelenkpartner ihre Position verlassen und sitzen nicht mehr aneinander. Bei einem blockierten Gelenk sind die Gelenkpartner noch in ihrer normalen Position, sind allerdings nicht mehr in der Lage ihr gesamtes Bewegungsausmaß zu nutzen, da sie in einem kleinen Bereich davon blockiert sind.
Muss es bei der Behandlung knacken?
Es muss bei der Behandlung nicht knacken. Ein Gelenk, das eine bestimmte Winkelstellung einige Zeit nicht eingenommen hat, hat die Tendenz zu knacken, wenn es das erste Mal wieder in diese Position kommt. Es gibt viele Faktoren, die beeinflussen, ob und wie leicht oder schwer das charakteristische Gelenkknacken ausgelöst werden kann. Dazu gehören beispielsweise die momentan mögliche Beweglichkeit des Gelenks, sowie die individuelle Gelenkform. Da in der Chiropraktik häufig blockierte Gelenke gelöst werden, wodurch diese wieder ihr normales Bewegungsausmaß nutzen können, kommt es häufig vor, dass es bei der Behandlung knackt.
Allerdings ist dieses Geräusch eher als Nebeneffekt einzuordnen und sagt nichts über die Effektivität der Behandlung aus. So kann bei guter Technik und korrekter Ausführung der Behandlung in manchen Fällen ein sehr deutliches Knacken zu hören sein und manchmal nur ein Schwaches, oder gar keins. Wichtig ist also nicht, ob ein Gelenk knackt oder nicht, sondern dass eine gut ausgeführte und für den Patienten geeignete Technik durchgeführt wird.
Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten für die Behandlung?
Grundsätzlich wird der Behandlungsvertrag zwischen dem Patienten und dem Behandler geschlossen. Das bedeutet, dass der Patient erst einmal selbst in der Zahlungspflicht steht. Sie erhalten nach der Behandlung eine Rechnung, die Sie bei der Krankenkasse vorlegen können. Die Krankenkassen übernehmen Heilpraktikerleistungen jedoch in der Regel nicht. Bei privaten Krankenversicherungen, oder Heilpraktiker-Zusatzversicherungen besteht in manchen Fällen die Möglichkeit, dass die Krankenkasse Ihnen einen Teil der Kosten zurückerstattet. Um zu erfahren, ob Ihre Krankenkasse Ihnen einen Teil der Behandlungskosten zurückerstattet, empfehlen wir Ihnen dies vor der Terminabsprache bei Ihrer Krankenkasse in Erfahrung zu bringen.
Was muss ich zur Behandlung mitbringen?
Bringen Sie bitte zum ersten Behandlungstermin den ausgefüllten Anamnesebogen und, falls vorhanden, Röntgenbilder oder Ähnliches mit. Den Anamnesebogen finden Sie unter Downloads auf dieser Website. Er dient dazu, in der Behandlung Zeit zu sparen, damit wir mehr Zeit für Ihre Behandlung einsetzen können. Wenn Sie Befunde von früheren ärztlichen Untersuchungen haben sollten, können diese ebenfalls hilfreich sein. Sie können uns diese gerne per Mail zukommen lassen unter der Adresse info@praxis-knochenwerkstatt.de.
Da es sein kann, dass Sie sich für die Behandlung oder Untersuchung wie beim Arzt teilweise entkleiden müssen, empfehlen wir bequeme Kleidung und Unterwäsche zu tragen.
Wie viel kostet eine Behandlung?
Die Kosten für einen Ersttermin belaufen sich in der Regel auf ca. 130€ und die Kosten für jeden weiteren Termin auf ca. 65€. Die Preise befinden sich ebenfalls im Behandlungsvertrag, den Sie jederzeit unter Downloads einsehen können.
Wie viel Zeit sollte ich für einen Termin einplanen?
Anders als es beispielsweise bei der Massage der Fall ist, kann Chiropraktik nicht sinnvoll praktiziert werden, wenn man nach einer fixen Zeitschiene justiert. Da es darum geht vertebrale Subluxationskomplexe (VSC) zu justieren, dauert die Behandlung immer so lange, bis alle VSC justiert sind. Abhängig davon, wie viele VSC vorliegen, kann die Dauer des Termins also schwanken.
Um trotzdem eine Richtlinie für Ihre Tagesplanung zu haben, planen Sie sich für einen Ersttermin bitte ca. 45 Minuten ein und für jeden weiteren Termin ca. 20 Minuten.
Um einen reibungslosen Arbeitsablauf zu ermöglichen, erscheinen Sie bitte pünktlich zum Termin.